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Firmenverkauf: Unternehmensinterne Prozesse planen

Firmenverkauf Unternehmensinterne Prozesse planen

Firmenverkauf Unternehmensinterne Prozesse planen

Ein Firmenverkauf stellt jedes Unternehmen und all seine Mitarbeiter vor neue Herausforderungen. Da diese meist nur in sehr langen Zeitabständen durchgeführt werden und sich die Umstände stark voneinander unterscheiden, muss bei jeder Nachfolgeplanung individuell und flexibel geplant werden.

Eine Schlüsselfunktion innerhalb des Firmenverkaufs-Prozesses stellt die Einbeziehung der Mitarbeiter dar. Denn ohne deren Einsatz und Engagement fehlt das Standbein eines jeden KMUs. Aus diesem Grund widmen wir uns in diesem Artikel der Einbeziehung der Mitarbeiter und der Schlüsselfunktionen, auf welche der Fokus gelegt werden muss, um den Firmenverkauf erfolgreich über die Bühne zu bringen.

Die Rolle der Mitarbeiter bei einem Firmenverkauf

Mitarbeiter geniessen bestimmte Rechte, die sie im Falle einer Unternehmensnachfolge geltend machen können. Dazu zählt beispielsweise, dass sie die in ihrem Arbeitsvertrag festgelegte Position und die Aufgabenbereiche unter der neuen Führung beibehalten werden. Davon abgesehen kann nur werden, wenn es eine gegenseitige Vereinbarung gibt, die in dem neuen Arbeitsvertrag als solche festgeschrieben ist.

Da es durch Firmenverkäufe des Öfteren zu Umstrukturierungen innerhalb des Unternehmens kommt, sind meist viele Mitarbeiter von einem Nachfolgewechsel betroffen. Aus diesem Grund die Wahl des Zeitpunktes der Kommunikation über den Firmenverkauf von entscheidender Bedeutung.

Kommunikation des Firmenverkaufs

Wann die Mitarbeiter informiert und miteinbezogen werden, muss gut überlegt sein. Bei Familienbetrieben arbeitet der Nachfolger meist schon lange in dem Unternehmen und die Herausforderung des Übergabeprozesses liegt vor allem in der unvermeidbaren Emotionalität.

Bei Firmenverkäufen hat sich herausgestellt, dass die Information der Mitarbeiter über den anstehenden Firmenverkauf so spät wie möglich und so früh wie nötig erfolgen sollte. Dies liegt darin begründet, dass sich der Prozess einer Nachfolgeplanung meist über mehrere Jahre hinweg zieht und in dieser Zeit die Unsicherheit bei den Mitarbeitern steigt. Sobald sich beispielsweise im Zuge der Firmenübergabe Gerüchte über einen möglichen Stellenabbau entwickeln, sehen sich viele Mitarbeiter gezwungen, sich beruflich umzuorientieren, wodurch wertvolles Firmen-Know-how verloren gehen kann. Wartet man allerdings zu lange mit der Information des Firmenverkaufes, kann es passieren, dass die Mitarbeiter von der geplanten Übergabe durch die Medien erfahren, was das Vertrauen nachhaltig stören kann.

Insofern stellt sich die Frage, wie bei der Ausschreibung des Angebotes zum einen Interesse bei etwaigen Firmennachfolgern geweckt und zum anderen Anonymität gewahrt werden kann. Zudem muss gut überlegt werden, wo die Verhandlungen stattfinden und in welchem Umfang eine Betriebsbesichtigung möglich ist.

Einbindung der Mitarbeiter

Wird ein Firmenverkauf vorbereitet, müssen Mitarbeiter, die Schlüsselpositionen begleiten, zu einem bestimmten Zeitpunkt eingeweiht werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, das Organigramm des Unternehmens genau zu betrachten um zu sehen, wo die Schlüsselpositionen liegen.

1. Schlüsselpositionen identifizieren

Bei jedem Firmenverkauf werden nicht nur die physischen Infrastrukturen, Kontaktpartner und Kunden weitergegeben, sondern meist auch ein Mitarbeiterstamm. Innerhalb dessen gibt es Schlüsselpositionen, deren Einbindung in den Übergabeprozess von grosser Wichtigkeit ist. Die Identifikation dieser Schlüsselpositionen soll dazu führen, dass die Unternehmensziele auch während des Übergabeprozesses und danach weiterhin erfolgreich verfolgt werden. Personalplanung in Bezug auf die Stellenbesetzung und Demographie sind wichtige Aspekte, die im Voraus der Übergabe identifiziert werden und Beachtung finden müssen. Die Durchführung einer Risikobewertung kann ebenfalls durchgeführt werden und mit den momentanen Positionen und den zukünftigen Stellenausschreibungen verglichen werden, um Schlüsselpositionen innerhalb des Unternehmens zu identifizieren.

2. Kompetenzen identifizieren

Die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter, und somit des ganzen Unternehmens, zu kennen ist essenziell. Der Fokus der Identifizierung der Kompetenzen liegt auch hier wieder in den Kernbereichen und Schlüsselpositionen. Sind diese identifiziert, können Entwicklungspläne erstellt, klare Zielsetzungen definiert und die Leistungsfähigkeit beurteilt werden.

Nach der Identifikation der Kompetenzen sollten die Ergebnisse der Evaluation an die Mitarbeiter berichtet werden. Dadurch bekommen die heutigen und zukünftigen Mitarbeiter ein Bild der Hauptzuständigkeitsbereiche ihrer Position. Die Position wird bestimmt von Qualifikationen, Haltungen und technischen Kompetenzen, welche von ihnen verlangt werden, um weiterhin erfolgreich zu arbeiten.

3. Nachfolgemanagement-Strategien definieren

Jetzt, wo die Schlüsselpositionen bestimmt und die Kompetenzen identifiziert sind, ist der nächste Schritt, aus einem Pool verschiedener Möglichkeiten die richtige Mitarbeiterführungsstrategie zu wählen. Dies beinhaltet Chancen zu internen und externen Fort- und Weiterbildungen sowie die Akquisition und Einstellung neuer Fachkräfte. Auf diese Weise können die Mitarbeiter den Umstrukturierungsprozess in Folge eines Firmenverkaufs besser meistern.

4. Dokumentation und Implementierung des Nachfolgeplans

Die in Schritt 3 erarbeiteten Strategien müssen folgend dokumentiert und in einem Aktionsplan niedergeschrieben werden. Der Übergabe-Aktionsplan beinhaltet die Übertragung von bestimmten Aufgaben und Funktionen an bestimmte Aufgabenbereiche im Unternehmen und an bestimmte Positionen. Genaue Fristen müssen gesetzt sowie Rollen und Verantwortungsbereiche definiert und vermittelt werden.

5. Evaluation der Wirksamkeit

Um den Übergabeprozess und die Entwicklung zu beobachten ist es wichtig, die im Aktionsplan festgelegten Fristen und Aufgabenbereiche zu überprüfen. Die Arbeitsprozesse der Mitarbeiter müssen analysiert und evaluiert werden, um etwaige Schwachstellen zu identifizieren und verbessern zu können. So kann der Firmenverkauf erfolgreich durchgeführt werden.

Ein Firmenverkauf stellt keine einfache Aufgabe dar. Geeignete Nachfolger müssen gefunden, Regularien beachtet und Mitarbeiter miteingebunden werden. Viele neue Herausforderungen also, welche in den meisten Fällen einfacher zu vollziehen sind, wenn man auf ein kompetentes Netzwerk zurückgreifen kann. Wenn Sie mit dem Gedanken eines Firmenverkaufen spielen, oder sich schon mitten in dem Prozess befinden, schauen Sie noch heute auf CBS Net vorbei, Ihrem Pool für kompetente Informationen und Jungunternehmer.


11. Juli 2016